Bemessungsniederschlag 2020 - was hat sich verändert?

Regen auf eine Wasseroberfläche
Foto: BML / Reinhold Godina

Bemessungsniederschläge sind die Grundlage für viele siedlungs- und schutzwasserwirtschaftliche Planungen. Kanalnetzberechnungen für die Siedlungsentwässerung, die Dimensionierung von Versickerungsanlagen, Regenentwässerungen und Rückhaltebecken für Verkehrsanlagen sowie hydrologische Niederschlag-Abflussmodelle sind nicht ohne diese Niederschlagsauswertungen durchzuführen.

Der Bemessungsniederschlag 2020 – ein Update mit längeren Zeitreihen.

Die Karte der Bemessungsniederschläge wurde erstmals 2009 im Internet auf eHYD veröffentlicht. Nach über 10 Jahre wurde mit den verlängerten Datenreihen die extremwertstatistische Auswertung der Niederschlagsdaten neu durchgeführt und damit auch der Bemessungsniederschlag aktualisiert. Durch die längeren Datensätze lieferte die Extremwertstatistik der Niederschlagsdaten einerseits gesichertere Ergebnisse und andererseits wurde durch die gestiegene Anzahl der verwendeten Messstellen die räumliche Interpolation der Messstellenauswertung auf die Gitterpunkte eines Österreichgitternetzes genauer.

Mehr Daten verändern und verbessern das Ergebnis.

Die Änderungen gegenüber 2009 betreffen die Bildung der partiellen Serien, den Dauerstufenausgleich der Verteilungsparameter und es wurde in neues Maß zur Abschätzung der Güte der Ausgleichsfunktionen verwendet. Die maximierten Modellniederschläge (MaxModN) blieben fast unverändert, wurden aber an jenen Gitterpunkten angehoben, an denen deren Werte kleiner als die interpolierten ÖKOSTRA-Werte waren.

Die extremwertstatistischen Messstellenauswertungen ergeben grundsätzlich gleich große oder höhere Werte. Nur an wenigen Messstellen liegen die Neuauswertungen unter den Werten von 2009. Die interpolierten ÖKOSTRA-Felder zeigen für kurze Dauerstufen in manchen Regionen sowohl große positive (bis zu 100 Prozent) als auch negative Abweichungen (bis zu -60 Prozent), die durch die Auswertung neuer Messstellen verursacht werden.

Im Vergleich dazu liefert der Bemessungsniederschlag 2020 Werte, die im Allgemeinen im Bereich -20 bis +20 Prozent der Werte von 2009 liegen. Bei kürzeren Dauerstufen (kleiner 60 Minuten) und kleinen Jährlichkeiten (kleiner 10) können in kleinen Bereichen jedoch auch größere positive und negative Abweichungen auftreten.

Der Artikel im Downloadbereich enthält weitere Informationen zur Methode der Berechnung und zu den Veränderungen gegenüber der von 2009 bis 2020 gültigen Auswertung der Bemessungsniederschläge. 

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