eHYD auch als WebApp für mobile Geräte

eHYD ist eine WebApp für mobile Endgeräte
Foto: viadonau

eHYD bietet aktuelle Daten von circa 700 Niederschlag-, Abfluss- und Grundwassermessstellen in Österreich. Mit eHYD Mobil gibt es eine Übersicht über die aktuelle Wasserbilanzkenngrößen Österreichs nun als WebApp für Smartphones und Tablets, die auch die Pegel in der Nähe des Standortes zeigt.

eHYD Mobil

Ergänzend zur Desktop-Version gibt es eHYD auch in einer mobilen Version. eHYD Mobil ist eine WebApp die im Browser (z. B. Google Chrome, Firefox, Windows Explorer, Safari etc.) unter der bekannten URL https://ehyd.gv.at abrufbar ist. Die Anwendung erkennt ein mobiles Gerät und schaltet selbst von der Desktop-Version auf die mobile Version (Bild 2 und 3 der Bildergalerie). Wir haben uns für eine WebApp entschieden, weil sie gegenüber einer App den Vorteil hat unabhängig von Betriebssystem, Plattform und Bildschirmauflösung zu sein und auf jedem internetfähigen, mobilen Endgerät ohne Download und Installation verfügbar ist. Auch für uns ist die Anwendung als WebApp einfacher zu aktualisieren.

Folgende Software und Technologien sind die Grundlage von eHYD Mobil: OpenSource Software und Bibliotheken, OpenLayers, HTML5/CSS3, PostgreSQL/PostGIS Datenbanken, GeoServer/GeoWebCache, Apache Tomcat, Angular, jQuery. Die Anwendung soll eine benutzerfreundliche und intuitive graphische Oberfläche (GUI) erleichtern.

Die meisten Browser bieten die Möglichkeit eine Internetseite als App-Symbol auf die Oberfläche des Gerätes zu verlinken. So erscheint die eHYD WebApp als App. Mit einem Fingertip erhalten sie die gewünschte hydrographische Information und werden vor Hochwasser gewarnt.

Anregungen eHYD zu verbessern und Probleme mit der Anwendung auf einem mobilen Gerät bitte per eMail an wasserhaushalt@bml.gv.at senden.

Der hydrographische Datenverbund

Der Hydrographische Dienst Österreichs betreibt ein Basismessnetz zur Erfassung des Niederschlags, zur Bestimmung von Durchfluss und Wasserstand an Fließgewässern und Seen und zur Beobachtung der Grundwasserstände in Österreich. Die Daten vieler Messstellen werden mit speziellen Einrichtungen von den hydrographischen Organisationseinheiten in den Bundesländern an das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) übertragen. Ein hydrographischer Datenverbund sorgt dafür, dass diese Daten halbstündlich an das BML gesandt und in eine Datenbank importiert werden.

Österreichweit einheitliche Darstellung

Die Daten werden in Niederschlags-, Abfluss-, und Grundwasserstandsklassen geordnet und in den eHYD-Karten mit unterschiedlichen Farben und Symbolen österreichweit einheitlich dargestellt. Gebiete mit Nieder-, Mittel- oder Hochwassersituationen sind dadurch auf einen Blick erkennbar. Detaillierte Informationen zum zeitlichen Verlauf der Messwerte, können über den in der Karte integrierten Link zur Internetadresse des gewünschten Bundeslandes abgerufen werden.

Vom Niederwasser bis zum Hochwasser alles auf einem Blick

Die Darstellung der Wasserführung an den Messstellen der Hydrographie Österreichs gibt einen Überblick über die aktuelle Abfluss- und Niederschlagssituation in Österreich. Mit der Einteilung der Pegelaktuell–WebGIS Karte wird eine auf wenige Kategorien reduzierte Darstellung vom Niederwasser bis zum extremen Hochwasser gezeigt (siehe Bild 4 der Bildergalerie). Mit unterschiedlichen Signalfarben in Kombination mit Symbolen, werden Niederwasserverhältnisse, Mittelwasserführung, erhöhte Wasserführung und 3 Kategorien für das Hochwasser dargestellt. Die Grenzen sind die extremwert-statistischen Kennwerte HQ1, HQ10 und HQ30. Mit HQ10 wird damit ein theoretischer Abfluss – ein 10 jährliches Ereignis – bezeichnet, der einmal in 10 Jahren erreicht bzw. überschritten werden kann. Analoges gilt für HQ1 und HQ30.

Was bedeuten die Hochwasserstufen?

Allgemein wird davon ausgegangen, dass an den meisten Gewässerstrecken in Österreich der Bereich bis zum HQ1 im Gewässerbett abgeführt (bordvoll) werden kann. Abflüsse im Bereich der Hochwasserstufe 1 (HQ1 bis HQ10) können Ausuferungen in natürlichen bzw. landwirtschaftlich genutzten Vorländern zur Folge haben. Je weiter der Abfluss zu HQ10 kommt, können auch Objekte die sich im unmittelbaren Bereich der Gewässer befinden, gefährdet sein. Wird die Stufe 1 überschritten (Hochwasserstufe 2 mit Abflüssen größer HQ10) sind mit hoher Wahrscheinlichkeit landwirtschaftliche Gebiet und Objekte ohne ausreichenden Hochwasserschutz betroffen. Befinden sich mehrere Pegel in einer Region in der Hochwasserstufe 3 (> HQ30) ist davon auszugehen, dass großflächige Überflutungen von landwirtschaftlichen Gebieten und Siedlungen und eine massive Beeinträchtigung der Infrastruktur – Strassen, Wasserver- und -entsorgung – möglich sind (siehe Bild 5 der Bildergalerie).

Aktuelle Information zum Niederschlag der vergangenen Stunden

Informationen zum gefallenen Niederschlag sind eine Grundvoraussetzung um den Abfluss der unmittelbaren Zukunft berechnen zu können. Aus diesem Grund werden immer mehr Messstellen mit Datenfernübertragungseinrichtungen ausgestattet, die die Messergebnisse an die hydrographischen Landesdienste übertragen.

Der hydrographischer Datenverbund sorgt dafür, dass auch diese Daten stündlich an das BML gesandt und in eine Datenbank importiert werden. Die Daten werden nach Niederschlagskategorien geordnet und ebenfalls mit unterschiedlichen Farben österreichweit einheitlich dargestellt. Wie beim Abfluss können detaillierte Informationen zum zeitlichen Verlauf der Messwerte durch Mausklick auf ein Messstellensymbol in einem eigenen Diagramm dargestellt werden. Über den in diesem Tooltip integrierten Link „weitere Infos…“ kommt man zur Messstelle auf der Internetseite des betreffenden Bundeslandes (Hydrographischer Dienst).

Hochwasserprognosen und Warnungen

Die Warnung vor einem Hochwasserereignis ist ein wesentlicher Bestandteil im Handlungskreislauf – Ereignis, Bewältigung, Wiederherstellung und Vorbeugung – des integrierten Hochwassermanagements.  Der Wasserstandsnachrichtendienst, also die Darstellung und Verbreitung historischer, aktueller und vorhergesagter Pegelstände ist demnach seit mehr als 100 Jahren eine zentrale Aufgabe der Hydrographie in Österreich.

Die mit dem hydrographischen Messnetz erhobenen Daten bilden die Grundlage des Nachrichtendienstes und sind neben anderen Eingangsdaten die Vorraussetzung für die Erstellung von Prognosen und der daraus abgeleiteten Hochwasserwarnungen.

eHYD informiert aktuell im Hochwasserfall

Um im Hochwasserfall Schäden vorzubeugen ist eine zeitgerechte und verlässliche Information wichtig. In allen Bundesländern werden im Anlassfall Hochwasserwarnungen in Form von Lageberichten, oder in Ganglinienform für jede Messstelle, im Internet veröffentlicht. Kommt es zu einer Hochwassersituation, wird beim jeweiligen hydrographischen Landesdienst eine Bereitschaft eingerichtet. Darüber wird die Abteilung I/3 - Wasserhaushalt im BML informiert, die alle Warnungen und Lageberichte zusammenfasst und auf allen eHYD-Seiten die Öffentlichkeit mit einem Warndreieck (siehe Bild 6 der Bildergalerie) informiert.

Weiterführende Informationen