Im Juni 2017, wenig Wasser in den Flüssen und Bächen Österreichs

Pegel Magerbach am Inn
Foto: BML / Reinhold Godina

Bereits seit einigen Monaten gibt es in Regionen Österreichs ein Niederschlagsdefizit. Auch im Juni 2017 blieb der Niederschlag unterdurchschnittlich. Vor allem im Südosten und Norden reduzierte sich die Wasserführung in den Flüssen und Bächen, deutlich unter den Mittelwert. Die geringen Niederschläge und die durch die hohen Temperaturen angetriebene Verdunstung, verstärkten die Austrocknung der Böden.

Auch im Juni dauert die Niederwassersituation im Süden, Osten und Norden Österreichs an.

Besonders im Norden und Osten Österreichs verstärkt in vielen Einzugsgebieten die im Juni anhaltende, niederschlagsfreie Periode, die Niederwassersituation. An vielen Messstellen wird die mittlere Juni-Abflussfracht nicht erreicht. Die auf die Fläche Österreichs umgerechnete Abflusssumme im Juni 2017 beträgt nur etwas mehr als 60 Prozent der vieljährigen mittleren Monatsfracht. Nennenswerte Niederschläge gab es nur in den letzten Junitagen im Süden, von Osttirol über Kärnten bis in den Südwesten der Steiermark. Trotzdem blieb auch hier die Abflussfracht im Juni mit 40 bis 60 Prozent unter dem vieljährigen Mittelwert. Nur am Rhein, am Inn und an der Salzach fiel das Defizit mit minus 15 bis minus 25 Prozent nicht allzu heftig aus.

Die Abflüsse im Waldviertel, so gering wie noch nie in dieser Jahreszeit beobachtet.

Als Folge der anhaltend niederschlagsarmen Periode und der durch hohe Temperaturen verstärkten Verdunstung im Juni 2017, fiel der Abfluss am Pegel Raabs an der Thaya vom 4. Juni bis zum 28. Juni unter die niedersten seit 1959 gemessenen Tagesmittelwerte. Der Juni-Monatsmittelwert erreichte hier nur etwas mehr als 10 Prozent des vieljährigen Mittels. Auch an der March wurden nur 30 Prozent der mittleren Juni-Abflussfracht gemessen. Selbst an der Donau wurden an einigen Tagen die geringsten Abfluss-Junitagesmittel seit mehr als hundert Jahren beobachtet. Die Abfluss-Bilanz 2017 zeigt mittlerweile ein Defizit von fast einem Viertel.

Die Hydrographie Österreichs informiert rund um die Uhr.

Mit Unwettern, schweren Gewittern mit Hagel und lokalen Starkregen wurde die Hitzeperiode der ersten Juli-Woche beendet. In der Buckligen Welt, im mittleren und südlichen Burgenland erhöhten konvektive Niederschläge die Wasserführung an den Pegeln der Hydrographie bis auf Werte in der Größenordnung von ein- bis fünfjährlichen Hochwasserwerten. Die Hydrographie Österreichs beobachtet permanent sowohl den Niederschlag, die Wasserstände und Abflüsse an Flüssen, Bächen und Seen, sowie die Grundwasserstände. Die Daten werden ausgewertet, in Jahrbüchern zusammengefasst und sind eine wichtige Grundlage für wasserwirtschaftliche Entscheidungen, vor allem auch in Zeiten extremer Wetterereignisse, wie Hochwasser und Trockenheit.

Auf eHYD gibt der Hydrographische Dienst Österreichs einen Überblick über den aktuellen Zustand der mengenmäßigen Wasserbilanz (Niederschlag, Abfluss und Grundwasser).