Auf dem Weg zur ökologisch sanierten Donau

Wels mit 165 Zentimeter Länge und etwa 35 Kilogramm Gewicht
Foto: ezb – Technisches Büro Zauner GmbH

Der insgesamt geringe Fischbestand spiegelt das Hauptdefizit des Zustands der österreichischen Donau wider: unterbrochene Flussabschnitte, unnatürliche Gewässerstrukturen und das damit verbundene veränderte Abflussverhalten.

Die Donau entspricht in zahlreichen Bereichen nicht mehr den natürlich ausgeprägten Lebensräumen des ursprünglichen Flusses. Die Strukturen und das damit verbundene Abflussverhalten sind nicht in einem ausreichenden, d.h. „guten Zustand“. Die Donau weist "hydromorphologische Belastungen" auf, die sie umfassend und dauerhaft strukturell und auch in Bezug auf das Abflussverhalten verändert haben. Daher wurde sie streckenweise auch als „heavily modified“ ausgewiesen.

Sanierungsmaßnahmen

Um dem Fluss seine natürlichen Eigenschaften zurückzugeben, müssen Sanierungsmaßnahmen vor allem darauf abzielen, die bestehenden Defizite in der Verfügbarkeit von Lebensraum für aquatische Lebewesen zu beseitigen. Besonders Habitate für rheophile, d.h. vorzugsweise im strömenden Wasser lebende, Donaufischarten wie z.B. die Leitfischarten Nase (Chondrostoma nasus) und Barbe (Barbus barbus) sind von großer Bedeutung.

Über die letzten drei Jahrzehnte konnten zahlreiche Erfahrungen bei der Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen an der österreichischen Donau gesammelt und deren Wirkungen auf die Fischzönose dokumentiert werden. So können klare Empfehlungen zur Revitalisierung des Flusses, die über die Stärkung der Fischarten abgebildet wird, abgeleitet werden.

Drei Fallbeispiele

Anhand der Stauwurzelstrecke bei Engelhartszell, der Donaustrecke in der Wachau und der Stauwurzelstrecke bei Wilhering werden hier erfolgreiche Maßnahmen vorgestellt (siehe Download-Bereich).

Planungsgrundsätze, wie sie für weitere Maßnahmen an der Donau Berücksichtigung finden sollten, werden in einem eigenen Dokument zusammengefasst.

Ausblick

Der fischökologische Zustand bildet die Vitalität der Gewässer ab: die für die Bewertung relevanten Arten sind so gut wie vollständig in allen Donauabschnitten vorhanden, wenn die einzelnen Populationen auch durch Kraftwerke weitgehend getrennt sind.

Eine Vernetzung durch Fischwanderhilfen ist mittel- und langfristig zum Erhalt intakter Fischpopulationen, die sich selbst reproduzieren können, von großer Bedeutung. Diese Maßnahme alleine wird die erhofften Verbesserungen jedoch nicht bewerkstelligen!

Es müssen auch naturnahe Gewässerstrukturen geschaffen werden und seitwärts gerichtete Vernetzungen mit Zubringern und Nebengewässern, die hochwertige Lebensräume erschließen. Lebensraumverbessernde Maßnahmen sind hier unerlässlich. Fischwanderhilfen z.B. in Form von Umgehungsarmen sollten daher zusammen mit der Durchgängigkeit auch lebensraumverbessernde Strukturmaßnahmen berücksichtigen, wie sie beim ca. 14 km langen Umgehungsarm beim Kraftwerk Ottensheim-Wilhering bereits sehr erfolgreich umgesetzt worden sind.

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