Das erste österreichische „Integrierte LIFE Projekt“ startet im Jänner 2019

Gewässer
Foto: BML / Alexander Haiden

An sieben österreichischen Flüssen werden auf einer Gesamtlänge von knapp 600 Flusskilometern Planungsprozesse und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt, die in den Fachbereichen Gewässerökologie, Umweltschutz und Hochwasserschutz abgestimmt werden.

Das Projekt LIFE IP IRIS AUSTRIA – Integrated River Solutions in Austria beschäftigt sich mit „integrativem Flussraummanagement“, das in der Planung und Umsetzung verschiedene Fachdisziplinen berücksichtigt. Die fachliche Grundlage für diese Arbeiten ist das übergeordnete Planungsinstrument „Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept (GE-RM)“. Für das aktuelle Projekt hat das Bundesministerium einen Förderzuschlag der Europäischen Union von 10 Millionen Euro erhalten.

Der GE-RM-Planungsprozess hat das Ziel, anstelle unzähliger, sich teilweise auch widersprechender Einzelprojekte an Gewässern, eine koordinierte, räumlich übergeordnete Maßnahmenplanung zu fördern und Synergien aus allen Bereichen zu nutzen. Das Ergebnis dieser Planungen sind aufeinander abgestimmte Maßnahmenkonzepte, die sowohl die ökologischen Ziele als auch die schutzwasserwirtschaftlichen Erfordernisse für das Gewässer berücksichtigen.

Im Rahmen des aktuellen IRIS-Projekts werden sieben Pilotgewässer bearbeitet: Donau in Oberösterreich inkl. Zubringer Untere Traun, Enns in Salzburg und Steiermark, Drau/Isel in Tirol, Leitha in Niederösterreich und Burgenland, Lafnitz in der Steiermark und im Burgenland und Pielach in Niederösterreich.

Auch die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit ist fixer Bestandteil dieser Planungsprozesse. Aufbauend auf den Planungsergebnissen werden im Rahmen des IRIS-Projekts an den sieben ausgewählten Flüssen konkrete Maßnahmen mit Wirkungssynergien Ökologie – Umwelt – Hochwasserschutz auf der regionalen und lokalen Ebene umgesetzt, um die verpflichtenden Verbesserungen in den betroffenen Gewässern zu erreichen. Ein umfassendes Monitoringprogramm wird einerseits die Wirkungen der konkreten flussbaulichen Maßnahmen in Hinsicht auf Ökologie, Hochwasserschutz und Ökosystemleistungen untersuchen und andererseits den Beitrag des gesamten IRIS-Projekts für die Umsetzung des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans evaluieren.

Das IRIS Projekt ist für 9 Jahre anberaumt und in 4 Phasen unterteilt:

  • Phase 1: Ausarbeitung der GE-RMs und Detailplanung der Maßnahmen (3 Jahre)
  • Phase 2: Umsetzung der integrativen Pilotmaßnahmen (2 Jahre)
  • Phase 3: Fertigstellung und Monitoring der integrativen Pilotmaßnahmen (2 Jahre)
  • Phase 4: Evaluierung des Projekts und Ausarbeitung von Empfehlungen (2 Jahre)

Hintergrund

Das IRIS Projekt wurde 2017 bei der Europäischen Kommission eingereicht und konnte sich durch die gute Vorbereitung und die konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit aller Projektpartner im Wettbewerb mit anderen EU-Ländern durchsetzen und den zweistufigen Antragsprozess erfolgreich durchlaufen. Insgesamt stehen für das Projekt 16,5 Millionen Euro zur Verfügung. 10 Millionen Euro fördert die Europäische Union, 6,5 Millionen werden durch Österreich finanziert.

Unter der Projektleitung der Sektion I – Umwelt und Wasserwirtschaft des Bundesministerium unterstützen die Wasserbauabteilungen der Länder Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Burgenland sowie die viadonau (Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH) und das Umweltbundesamt Wien als Projektpartner die Umsetzung.

LIFE ist ein EU-Förderprogramm, das ausschließlich Umwelt- und Naturschutzvorhaben finanziell unterstützt. Seit dem Start des Programms LIFE durch die Europäische Kommission im Jahr 1992 sind in Österreich insgesamt 110 Projekte finanziert worden. Insgesamt wurden 305 Mio. Euro in diese Projekte investiert, von denen 133 Mio. Euro von der Europäischen Union beigetragen wurden.

Integrierte LIFE Projekte („LIFE-IP-Projekte“) wurden 2014 in das Förderprogramm eingeführt. Sie dienen der direkten Umsetzung von EU Umwelt- und Klimaplänen und -strategien.

Weiterführende Informationen